1969

Witton Roadster mit Ford V8
Das Fahrzeug wurde in Kanada von dem Briten Leonard Witton entworfen. Sein Ziel war es, die berühmtesten Merkmale britischer Roadster in einem Fahrzeug zu vereinen. Von vorne sieht er einem Morgan ähnlich. Von der Seite erkennt man einen Jaguar. Und von hinten könnte man einen MG Roadster vermuten.
Die ersten beiden Fahrzeuge wurden 1969 und 1972 in Vancouver Kanada gebaut – kurz bevor Leonard Witton in die USA (Washington State) einwanderte.
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1972

Witton Roadster mit VW Motor
In Washington angekommen baute er das dritte Fahrzeug mit VW Heckmotor und beschloss in das Kit Car Geschäft einzusteigen. Danach baute er noch weitere Fahrzeuge in seiner Werkstatt und andere mit Hilfe mehrerer Partner. Jedoch führte alles nicht zum gewünschten Erfolg.
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1978

Tiger
Der Name „Tiger“ kam erst in den späten 70er Jahren auf, als die Firma Thoroughbred Cars Inc in Redmond, Washington USA mit der Produktion des Tiger Roadsters begann. Dabei gab es die Möglichkeit zwischen Front- oder Heckmotor zu wählen. Bei Heckmotoren kamen luftgekühlte Aggregate von VW oder Porsche zum Einsatz.
Dies geschah jedoch ohne Zustimmung von Leonard Witton, so dass es zu einem Rechtsstreit kam, den Leonard Witton letztendlich gewann. Thoroughbred Cars Inc verlor in der Folge die Rechte, um das Auto weiter bauen zu können.
1980

Merlin TA
Etwa 1980 wurden zwei „Tiger“ Body Shells von Peter Gowing nach Groß Britannien importiert. Mit der ersten Karosserie wurde ein auf VW-Basis basierendes Fahrzeug produziert, welches die Modellbezeichnung „Merlin TA“ (Trans-axle) bekam. Von diesem Fahrzeug wurde nur ein einziges Stück hergestellt. Nach einer eingehenden Werbekampagne wurde das auf VW-Basis basierende Fahrzeug schließlich verkauft und die Karosserie wurde restylt.
Dieser Prototyp wurde vor einigen Jahren von Rudi, einem Mitglied unserer Community nach Deutschland gebracht. Aktuell befindet sich dieses Fahrzeug im Neuaufbau.
1980
Merlin TF
Die zweite „Tiger“ Karosserie wurde dazu benutzt, um ein Fahrzeug auf Ford Cortina-Basis zu konstruieren. Daraus entstand 1980 unter der Firmenbezeichnung „Thoroughbred Cars LTD“ in Essex der „Merlin TF“ mit Ford Pinto Frontmotor. Das Kürzel „TF“ steht für „Type Ford“.
Vom Merlin TF wurden annähernd 350 Stück gebaut. Der letzte etwa 1984.
In der Zwischenzeit wurde ein neuer Merlin entwickelt, der zusätzlich zwei Notsitze erhielt. Dieser neue Typ wurde Merlin Monro genannt und der Verkauf startete 1983.
1984 stellte Thoroughbred Cars LTD nach finanziellen Schwierigkeiten den Verkauf ein und wurde liquidiert.
1985

Merlin Plus Two
Unter der neuen Firmenbezeichnung „Paris Cars“ benannte Peter Gowing 1985 den „Merlin Monro“ in „Merlin Plus Two“ um. Oft liest man auch Merlin Plus 2, Merlin +2 oder Merlin 2+2. Diese Modellreihe löste den Merlin TF endgültig ab.
Das Fahrgestell und die Hinterradaufhängung wurden dabei vollkommen überarbeitet. Durch das Redesign wurde Platz für 2 zusätzliche Notsitze geschaffen.
Wenn hier von Notsitzen die Rede ist bedeutet es aber noch lange nicht, dass alle „Merlin Plus 2“ eine Zulassung für 4 Personen haben. Vielmehr ist es so, dass man bei den wenigsten Fahrzeugen im Fahrzeugbrief den Zusatz für zwei Notsitze findet.
1986

Merlin +2 in Deutschland
1986 erhielt der Merlin die deutsche TÜV-Zulassung und die Firma Mohr in Straubenhardt-Feldrennach übernahm den Vertrieb. 1990 ging Firma Mohr in Konkurs und seit dieser Zeit gibt es keinen deutschen Importeur mehr.
1990
Sierra Version des + 2
Paris Cars entwickelt eine Version des Merlin mit Grundlage eines Sierra Spenderfahrzeugs. Recht schnell entwickelte sich diese Variante zur in den Verkaufszahlen führende. Wichtiger unterschied ist hierbei die Einzelradaufhängung an der Hinterachse, sowie die Motor Direkteinspritzung. Das Modell wird Merlin iRS genannt, dieser Namen hat sich aber unter den Merlin Besitzern nicht durchgesetzt, und er wird ebenso +2 genannt.
1998
Letzter Merlin wird ausgeliefert
Die Firma Paris Cars stellt 1998 die Produktion des Merlin +2 ein. Es wurden etwa 350 Merlin TF und 650 Merlin +2 ausgeliefert!
2009
Neuanfang als Hobby
Garry Wilson übernahm das Projekt Merlin in 2009. Er wollte das Projekt nebenbei und sozusagen als Hobby wieder auf die Straße bringen. Er scheiterte aber daran, daß sein wirklicher Job ihm nicht die notwendigen Freiräume ermöglichte. Er entwickelte eine Version des Merlin mit einem Vauxhall 3 Liter Motor.
2017
Neuanfang in Lincolnshire
Das von Andrew Imms geleitete Unternehmen, Mibrid, ist der neue Besitzer der Rechte, Technischen Unterlagen und Formen der Merlins in England.
Andrew Imms kommt aus der Logistikbranche und hat eine Software entwickelt, die von einem der führenden Autotransportunternehmen verwendet wird und den Transport von rund 1,8 Millionen Autos pro Jahr ermöglich.
Als leidenschaftlicher Liebhaber britischer Autos hatte Andrew das Unternehmen Mibrid gegründet, um kostengünstige Elektrofahrzeuge zu produzieren. Die damit verbundene Technologie eignete sich eigentlich perfekt für die gemeinsame Nutzung mit dem Merlin.
Andrew und sein Team in Hemswell Cliff, in der Nähe von Gainsborough, kauften und restaurierten alte Merlins und produzierten und verkauften Ersatzteile.
In 2017 wurden auch einige neue Merlins mit Ford EcoBoost-Motoren gebaut, zugleich beschäftigte sich Andrew mit der Umrüstung von Merlins auf Elektroantrieb. Und als ob das alles noch nicht genug wäre, arbeitete er auch an einer brandneuen Coupé-Version, dem Merlin TC. Leider war auch dieser Neuanfang erfolglos und die Werkstatt wurde 2020 wieder geschlossen.